e-Cannonball 2020

e-Cannonball 2020

27. September 2020 0 Von aha

Am 25. September 2020 fiel der Startschuß zur dritten Auflage des e-Cannonball und ich habe Georg Giglinger überredet den Wahnsinn mitzumachen.

Diesmal sollte es von Berlin nach Moers gehen. Damit diese nur gut 580km lange Strecke zu einer echten Herausforderung wird gab es Sonderaufgaben die erst in den Sekunden vor dem Start übergeben wurden. Wir durften daraufhin über einen Hügel im Harz, den „großen Wurmberg“, fahren und uns einen Stempel abholen. Danach gings weiter zur Euronics Standort in Einbeck für ein Foto und schließlich zum Van-der-Valk Hotel in Moers. Eine besondere Herausforderung war diesmal das in manchen Abschnitten wirklich furchtbare Handynetz das uns dazu zwang das Navigationssystem des e-Niro zu benutzen. Eine Premiere 😉

Da ich zusätzlich zur Teilnahme mich auch noch um das selbstentwickelte GPS Tracking kümmern mußte war es natürlich wieder etwas stressig. In Summe war es aber auch diesmal jedes graue Haar wert.

Bewerbungsvideo

Keine e-Cannonball-Bewerbung ohne Bewerbungsvideo. Diesmal durfte es nicht länger als 20 Sekunden sein und wir sahen daß als Herausforderung etwas wirklich kreatives abzuliefern. Ich hab Georg meine Idee am Telefon geschildert und ihm eine Textpassage per Whatsapp Voicemail geschickt die es dann auch tatsächlich ins Video geschafft hat. Noch ein paar Szenen im Auto gefilmt und einen kurzen Ausflug nach Wien und schon hatten wir das Material zusammen. Ich finde es wahnsinnig toll was Georg aus den paar Videoschnipseln gezaubert hat. Und ja, es ist offenbar gut angekommen. Jedenfalls durften wir mitfahren.

Anreise

Los ging es bereits am Donnerstag, dem 24. September am frühen Nachmittag. Ich habe Georg – der bereits 150km zu mir gefahren war – eingeladen und auf gings nach Straubing wo wir unseren ersten Ladestopp eingeplant hatten. Dort haben wir dann auch mit bis zu 78 kW geladen und kurz vor 50% scheinbar die Ladesäule gekillt. Jedenfalls hat danach nur noch das zweite Ladegerät funktioniert. Glück gehabt das es ein Doppellader war.

Anschließend gings weiter nach Marktredwitz wo wir einen HPC bei McDonalds genutzt haben. Mittels der EweGo App kann man dort im Voraus festlegen wie lange man laden möchte. Ich hab mal 30 Minuten gewählt – da hatten wir noch nicht mal das Essen am Tisch. Zum Glück kann die Ladezeit auch per App verlängert werden. Damit waren Fahrer und Auto dann ziemlich voll.

Dritter und letzter Ladestopp war dann das Porsche Zentrum in Leipzig mit jeder Menge HPCs direkt an der Teststrecke und wirklich sehr freundlichem Personal. Für einen Besuch der Ausstellung war es um ca. 19:00 dann aber leider doch schon zu spät. Der letzte Ladestopp wäre eigentlich nicht wirklich notwendig gewesen, aber da wir nicht wußten ob wir am Ziel ordentlich laden können haben wir sicherheitshalber gleich noch den Strom für die Abfahrt am Samstag in den Akku gepackt.

Bei der Ankunft am späten Abend konnten wir gleich noch einige Teams am HPC treffen und uns die gesamte Hero Klasse ansehen.

Parc fermé

Der Parc fermé gehört natürlich zur Veranstaltung und so standen wir am Freitag Nachmittag am abgeriegelten Parkplatz des Van-der-Valk Berlin, beklebten unsere Fahrzeuge mit e-Cannonball-Stickern und zeigten interessierten Besuchern unsere Boliden.

Nebenbei nutzten wir die Veranstaltung auch um die Unterschriften für den e-Cannonball-Countdown zu sammeln den wir Samstag Abend Ove überreichen wollten.

Rally

Nachdem ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen hatte um ein Fallback für GPS Tracking auszuarbeiten mußten wir um 05:00 – also für mich nach etwa 3h Schlaf – schon aus dem Bett und Aufstellung nehmen. Beim Start der ersten beiden Klassen (Hero & Klasse 3) hab ich noch geholfen die Tracker zu verteilen, aber als ab 07:00 dann die Klasse zwei Aufstellung nahm gings auch für uns ab ins Auto und um 07:15 war Team 31 – die Selbsthilf-E-Gruppe – schon unterwegs nach Aschersleben wo wir mit 8% Restladung und einer schonenden 90 km/h Etappe auch durchaus knapp ankamen und die „2 Engel fürs E-Team“ in Alena Schwunks Hyundai Kona an der Ladesäule überholten. Glück gehabt das unser e-Niro kein Softwareupdate hatte. Und man schreibt tatsächlich Rally. Ich habs nachgeschlagen.

Am großen Wurmberg angekommen sollte eigentlich Georg den Stempel holen. Irgend jemand gab uns aber die Fehlinformation das alle Teammitglieder zum Stempel müssten so das ich gezwungen war in einen beschrankten Parkplatz „Hexenritt“ einzufahren und zur Stempelstelle zu hasten. Zurück im Auto mußte ich feststellen daß ich scheinbar die Parkmünze verloren hatte. Ein paar nervöse Sekunden später hatte ich mich so knapp an einen Mercedes EQV gehängt daß die Schrankenanlage uns wohl als Anhänger gesehen und nicht geschlossen hat. Glück gehabt. Der Münze wurde später auch noch gefunden und korrekt retourniert.

Weiter gings zum Fotoshooting beim Hauptsponsor Euronics in Einbeck. Auf dem Weg dorthin haben wir an einem 50 kW Charger an einem Supermarkt geladen was sich im Nachhinein als goldrichtig herausgestellt hat. Die Ladung war zwar langsam, hat uns aber über die neuralgischen Punkte gebracht wo andere viel Zeit verloren haben.

Weiter gings zum EnBW Ladepark Soest. Die Anfahrt war spannend da wir am Tracking sehen konnten das genau so viele Teams wie Ladesäulen dort standen. Wir wollten so langsam wie möglich hinter dem uns Vorausfahrenden Team fahren um die Wartezeit zumindest für niedrigen Stromverbrauch (und damit kürzere Ladezeit) zu nutzen. Wir mußten aber auch so schnell fahren daß das Team hinter uns keine Chance hatte uns zu überholen und uns vielleicht die Säule wegzuschnappen. Hier zahlte es sich aus das wir mit Harz gut geladen hatten und ausreichend Reserven im Akku hatten.

Als wir ankamen fuhr das Team Naturstrom gerade weg und wir bekamen unsere Ladesäule die natürlich auch gleich noch einen Defekt hatte: Der Kartenleser ging nicht. Zum Glück hatte ich noch die mobility+ App am Handy und konnte die Säule innerhalb weniger Sekunden freischalten. Damit war die Säule aber scheinbar nicht zufrieden und lud den e-Niro nur mit ca. 40 statt der üblichen knapp 80 kW. Genug Zeit für eine Currywurst und etwas zu trinken. Die verlorene Zeit kostete uns aber zumindest den zweiten Platz. Aber was solls – geht doch allen so.

Von Soest war es nicht mehr weit zum Zieleinlauf in Moers wo dann auch schon Unmengen von Kameras und Elektroautobegeisterten auf uns warteten.

Preisverleihung

Abends um 22:00 ging dann die große Abendgala mit Preisverleihung und zahlreichen Überraschungen über die Bühne. Eine Überraschung war das wir den dritten Platz in unserer Leistungsgruppe belegten. Eine weitere Überraschung gabs für Ove mit meinem selbstgebauten e-Cannonball-Countdown. Dann war da noch einen Sonderpreis in Gold für mich als Unterstützer des Orgateams und noch Geschenke von den anderen Teams die sich für meinen Einsatz beim Countdown-Projekt bedankten. Alles in allem ein sehr erfolgreicher und schöner Abend.

Heimfahrt

Sonntags um die Mittagszeit gings dann ab nach Hause und natürlich haben wir uns gleich am ersten Autobahnkreuz verfahren, eine 50 kW Ladesäule erwischt, abgebrochen, weitergefahren, eine defekte Ladesäule erwischt und dann gleich noch eine. Mir hats dann gereicht und wir sind nur noch von IONITY zu IONITY gefahren und hatten dann eine entspannte Heimfahrt.

Fazit

Obwohl der e-Cannonball selbst mit rund 650 km eher eine kurze Strecke war haben wir an dem Wochenende mit Hin- und Rückreise rund 2.300 km zurückgelegt. Die Veranstaltung selbst war natürlich wieder spitze und hat sich gegenüber dem Vorjahr nochmal deutlich verbessert. Georg und ich freuen uns beide schon auf das nächste Jahr und hoffen das wir wieder als Team mit dabei sind.

Hier seht ihr noch die Strecken aller Teams